Ausflug in die Geschichte.
Casamassella, Vorort von Uggiano La Chiesa, ist der östlichste nicht an der Küste liegende Ort Italiens. Er befindet sich zwischen Giurdignano und Otranto, von dem er knapp 4 km entfernt ist. In 6 km Entfernung liegt Porto Badisco und in 45 km Lecce.
Dies ist eine Gegend, die reich an prähistorischen Zeugnissen ist, im ausgedehntesten megalithischen Garten Europas. Hier steht zum Beispiel der Menhir von San Giovanni Malcantone, an der Straße, die von der Kapelle der Santi Medici nach Cerfignano führt, nach astronomischen Kriterien in den Fels gepflanzt. Im nahen Giurdignano gibt es unzählige geheimnisvolle Steine, die auf die Bronzezeit verweisen, mehr als zwanzig Dolmen und Menhire, während sich in Minervino di Lecce Li Scusi, der größte Dolmen des Salento, befindet.
Rundherum eine Abfolge von Felsbehausungen und Krypten, wie etwa die in den Fels gehauene Kirche von San Solomo, die später Sant’ Elena geweiht wurde. Hier gibt es auch viele unterirdische Ölmühlen, in denen einst Olivenöl produziert wurde, das grüne Gold des Salento. Besonders schön ist die Windmühle auf der antiken Straße, die den Ort Cerfignano mit Otranto verband. Sie wurde 1688 erbaut, mit einem runden Zentralraum, um den weitere Räume angeordnet sind: hier stehen Pressen, Wannen, Steinblöcke und ein Mühlstein.
Das nahe Valle dell’Idro (Idro-Tal) in Otranto birgt viele Spuren der Vergangenheit: man kann antike Taubentürme, megalithische Mauern und “laure” (kleine Felsgrotten), in denen die Basilianermönche lebten und beteten, besichtigen. Hier befinden sich mehrere Krypten wie etwa Sant’Angelo und Monte Lauro Vecchio, sogar ein unterirdischer Raum mit der Quelle Karl des Großen und die gleichnamige Wasserleitung. Das Valle delle Memorie (Tal der Erinnerungen) birgt einen wirklich spektakulären Ort: den Taubenturm von Torre Pinta mit Krypta in Kreuzform, um die die kleinen Zellen der Mönche gruppiert sind.
Von dort gelangt man in die Baia delle Orte (Bucht delle Orte), vorbei am roten Bauxit-See und dem atemberaubenden Panorama der Landspitze Punta Palascìa, wo der östlichste Leuchtturm Italiens steht: großartig, von hier aus den Sonnenaufgang zu erleben.